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Umsatzrentabilität

Umsatzrentabilität

Viele Praxisinhaber jammern über Umsatzrückgang und führen hier zum Teil sehr hohe Prozentangaben ins Feld. Dieser Umsatzrückgang wird dann gemeinhin gleich mit Existenzgefährdung gleichgesetzt. Der Umsatz alleine ist aber noch keine aussagekräftige Kennziffer, sondern dieser muß erst ins Verhältnis zum entstandenen Gewinn der gleichen Periode gebracht werden. Die Betriebswirtschaftler sprechen hier von Umsatzrentabilität, die man auch für eine Arztpraxis berechnen kann.

Wenn Sie die Umsatzrentabilität Ihrer Praxis berechnen wollen, sollten Sie folgende Formel benutzen:

Umsatzrentabilität = Gewinn der Praxis x 100 / Praxisumsatz

Weist Ihre Praxis einen Jahresumsatz von 200.000 Euro aus und bleiben am Schluß (vor Steuern) 80.000 Euro über, dann haben Sie also eine Umsatzrentabilität von 40%.

Diese Kennziffer kann auch negativ sein, wenn Sie keinen Gewinn, sondern einen Verlust erwirtschaften, was durchaus in der Startphase einer Praxis passieren könnte.

Im Hinblick auf das „Geschäftsvolumen“ Ihrer Praxis sagt die Umsatzrentabilität aus, ob Sie einen hohen oder niedrigen Gewinn erwirtschaften.

Interessant wird diese Kennziffer aber erst richtig im Vergleich. Das kann einerseits ein interner Vergleich über die vergangenen Jahre hinweg sein, wo Sie dynamisch erkennen können, wie sich Ihr „Unternehmen“ entwickelt hat. Andererseits ist natürlich auch ein externer Vergleich interessant, wie Ihre Praxis im Verhältnis zu anderen Praxen steht. Immer wieder geben das statistische Bundesamt oder das Zentralinstitut (www.zi-berlin.de) entsprechende Zahlen heraus, mit denen Sie sich vergleichen können. Aber auch unabhängige Berater haben solche Zahlen parat.

Weichen Ihre Ergebnisse weit davon ab, kann das aber durchaus in der Struktur Ihrer Praxis liegen. Beeinflussen können Sie die Umsatzrentabilität zum einen von seitens der Einnahmen (hier leider immer öfter negativ, außer Sie können Ihre Privateinnahmen steigern) und zum anderen von der Kostenseite.

Was sonst noch in Ihrer Praxis-EDV für Informationen stecken, zeige ich Ihnen gerne. Fordern Sie ein Angebot unserer Abrechnungsdatenanalyse unter [email protected] an.

Ihr Rudolf Loibl

Umsatzrückgang

Können Sie sich den Umsatzrückgang noch leisten?

Manche Ärzte klagen über sinkende Umsätze und fragen sich, welche Konsequenzen das auf Ihre private Lebensführung hat. Eine vereinfachte Rechnung soll Ihnen zeigen, ob Sie noch ruhig schlafen können, oder schnellstens Maßnahmen ergreifen müssen.

Zäumen Sie das Pferd doch mal von hinten auf: Wie viel Umsatz muss die Praxis machen, damit Sie Ihren jetzigen Lebensstil beibehalten können? Rechnen Sie mal folgende private Ausgaben zusammen:

– Lebensführung
– Versicherungen
– Altersversorgung
– Krankenkassenbeiträge
– Tilgungen für Kredite
– Sonstige Zahlungen

Rechnen Sie mit Jahresbeträgen. In unserem Beispiel gehen wir von 50.000 Euro aus. Um diesen Betrag zur Verfügung zu haben, brauchen Sie etwa ein zu versteuerndes Einkommen von 70.000 Euro. Jetzt müssen Sie darauf noch Ihre üblichen Praxiskosten rechnen und erhalten so den Umsatz, den Sie unbedingt erwirtschaften müssen.

Nehmen wir für unser Beispiel an, dass die Praxis auch 70.000 Euro Kosten verursacht, dann ist somit ein Umsatz von 140.000 Euro notwendig, um Ihnen ein Nettoeinkommen von 50.000 Euro zu sichern.

Jetzt Ihre Sicherheitsrechnung

Sie haben also bisher Umsätze von 140.000 Euro gehabt und erwarten einen Umsatzrückgang von 10 %, also von 14.000 Euro. Dann würden Sie also nur Einnahmen von etwa 126.000 Euro haben. Sie müssen jetzt noch mal die Rechnung von vorher in umgekehrter Reihenfolge machen, denn es wird sich aufgrund der rückläufigen Einnahmen auch die Steuerlast ändern. Also von den 126.000 Euro Umsatz ziehen Sie die 70.000 Euro Praxiskosten ab und erhalten so das zu versteuernde Einkommen von 56.000 Euro. Als Verheirateter mit zwei Kindern bleiben nur noch 38.700 Euro zur eigenen Verfügung.

Selbstverständlich ist dies nur eine sehr grobe Rechnung, die Ihnen aber zumindest zeigt, ob Handlungsbedarf besteht. Bei größeren Differenzen zwischen dem was Sie eigentlich bräuchten und dem, was Ihnen auf der Hand bleibt, sollten Sie sich überlegen, wo was zu verändern ist. Drei Bereiche sind zu untersuchen: höherer Umsatz (wenn möglich), niedrigere Praxiskosten oder Einschränkungen im privaten Bereich. Abwarten ist in diesem Fall sicher die schlechteste Lösung.