Können Sie sich den Umsatzrückgang noch leisten?

Manche Ärzte klagen über sinkende Umsätze und fragen sich, welche Konsequenzen das auf Ihre private Lebensführung hat. Eine vereinfachte Rechnung soll Ihnen zeigen, ob Sie noch ruhig schlafen können, oder schnellstens Maßnahmen ergreifen müssen.

Zäumen Sie das Pferd doch mal von hinten auf: Wie viel Umsatz muss die Praxis machen, damit Sie Ihren jetzigen Lebensstil beibehalten können? Rechnen Sie mal folgende private Ausgaben zusammen:

– Lebensführung
– Versicherungen
– Altersversorgung
– Krankenkassenbeiträge
– Tilgungen für Kredite
– Sonstige Zahlungen

Rechnen Sie mit Jahresbeträgen. In unserem Beispiel gehen wir von 50.000 Euro aus. Um diesen Betrag zur Verfügung zu haben, brauchen Sie etwa ein zu versteuerndes Einkommen von 70.000 Euro. Jetzt müssen Sie darauf noch Ihre üblichen Praxiskosten rechnen und erhalten so den Umsatz, den Sie unbedingt erwirtschaften müssen.

Nehmen wir für unser Beispiel an, dass die Praxis auch 70.000 Euro Kosten verursacht, dann ist somit ein Umsatz von 140.000 Euro notwendig, um Ihnen ein Nettoeinkommen von 50.000 Euro zu sichern.

Jetzt Ihre Sicherheitsrechnung

Sie haben also bisher Umsätze von 140.000 Euro gehabt und erwarten einen Umsatzrückgang von 10 %, also von 14.000 Euro. Dann würden Sie also nur Einnahmen von etwa 126.000 Euro haben. Sie müssen jetzt noch mal die Rechnung von vorher in umgekehrter Reihenfolge machen, denn es wird sich aufgrund der rückläufigen Einnahmen auch die Steuerlast ändern. Also von den 126.000 Euro Umsatz ziehen Sie die 70.000 Euro Praxiskosten ab und erhalten so das zu versteuernde Einkommen von 56.000 Euro. Als Verheirateter mit zwei Kindern bleiben nur noch 38.700 Euro zur eigenen Verfügung.

Selbstverständlich ist dies nur eine sehr grobe Rechnung, die Ihnen aber zumindest zeigt, ob Handlungsbedarf besteht. Bei größeren Differenzen zwischen dem was Sie eigentlich bräuchten und dem, was Ihnen auf der Hand bleibt, sollten Sie sich überlegen, wo was zu verändern ist. Drei Bereiche sind zu untersuchen: höherer Umsatz (wenn möglich), niedrigere Praxiskosten oder Einschränkungen im privaten Bereich. Abwarten ist in diesem Fall sicher die schlechteste Lösung.

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