Beiträge

Tipps für den Praxiseinkauf

Tipps für den Praxiseinkauf

„Im Einkauf liegt der Gewinn“ heißt eine alte kaufmännische Weisheit. Leider wird das in Arztpraxen nicht immer so gesehen. Gerade jetzt sollte aber darauf mehr und mehr geachtet werden. Mit den nachstehenden Tipps können Sie unnötige Mehrausgaben vermeiden

  1. Lassen Sie über alle Verbrauchsgüter Buch führen. Damit haben Sie immer die Kontrolle über ungewöhnliche Entwicklungen
  2. Führen Sie Mindestmengen ein, weil viele Praxen Verbrauchsmaterialien ausgehen lassen und erst bei einem akuten Bedarf und dann leider teurer einkaufen als nötig. Langfristige Planung hilft sparen.
  3. Vereinbaren Sie wenn möglich mit benachbarten Arztpraxen einen Sammeleinkauf. Bei Mehreinkauf erhalten Sie auch immer höhere Rabatte
  4. Fordern Sie vermehrt Angebote von verschiedenen Lieferanten, damit Sie einen besseren Überblick über den Markt haben
  5. Achten Sie auf die diversen Zuschläge bei den einzelnen Angeboten. Mindermengenzuschlag ist die beliebteste Variante, dem sie mit diesen Tipps aus dem Weg gehen können.
  6. Lassen Sie auch die Liquidität des Praxiskontos nicht außer Acht. Tätigen Sie größere Anschaffungen erst, wenn das Praxiskonto z.B. nach eine KV-Abschlagszahlung im Plus ist und nicht davor, weil Sie sonst für die kurze Zeit möglicherweise hohe Überziehungszinsen zahlen müssen, was sich zu stattlichen Summen aufsummieren kann.
  7. Nutzen Sie gewährte Skonti aus und verhandeln Sie diese dementsprechend. Gute Zahler sind bei allen Firmen gern gesehen. Auch hier gilt Tipp Nr. 6.
  8. Vorkasse oder Nachnahme sollten Sie möglichst vermeiden.
  9. Gewöhnen Sie sich schriftliche Bestellungen an und kontrollieren Sie die Lieferung und die Rechnung umgehend.
  10. Mängel sollten Sie sofort schriftlich reklamieren, da Sie sonst evtl. eine Frist überschreiten können und auf der fehlerhaften Lieferung sitzenbleiben
  11. Achten Sie auf aktuelle Angebote der Praxisbedarfslieferanten
  12. Beachten Sie immer die Kosten/Nutzen-Relation. Wer eine/n Mitarbeiter/in für 5 Euro Ersparnis eine Stunde aus der Praxis schickt, ist kein guter Kaufmann.

Was sonst noch in Ihrer Praxis-EDV für Informationen stecken, zeige ich Ihnen gerne. Fordern Sie ein Angebot unserer Abrechnungsdatenanalyse unter [email protected] an.

Ihr Rudolf Loibl

rudolfloibl.de, Rudolf Loibl, Praxis, Arztpraxis

Verlieren Sie beim Einkauf?

Zu hohe Kosten können in allen Bereichen einer Arztpraxis entstehen. Unwirtschaftliches Verhalten hat meist vielerlei Gründe. Analysieren Sie, anhand der nachstehenden Auflistung, das Einkaufsverhalten in Ihrer Praxis:

  •  Der Einkauf erfolgt planlos. Häufig wird Material erst dann nachgekauft, wenn es vollständig aufgebraucht ist. Es wird dann auch nicht mehr auf Qualität und niedrigen Preis geachtet.
  • Ohne die vorherige Beschaffung der Verbrauchsgüter werden Arbeitsabläufe verzögert, weil diese nicht zur rechten Zeit am rechten Ort bereit stehen.
  • Es wird zwar durch große Mengen ein Preisnachlass ausgehandelt, doch wird dieser Vorteil durch eine zu lange Kapitalbindung wieder aufgehoben oder es gibt Schwierigkeiten mit der Lagerhaltung.
  • Die bereitgestellten Zahlungskonditionen (Skonti) werden selten bis gar nicht genutzt.
  • Aus Traditionsgründen wird immer beim selben Lieferanten bezogen, obschon ein Preisvergleich sich mal lohnen würde.
  • Es wird nicht darüber nachgedacht, gemeinsam mit anderen Praxen einzukaufen.In den o.g. Punkten, in denen Sie sich wieder erkennen, liegen in Ihrem „Betrieb“ Schwachstellen vor, die Sie angehen sollten.

Um nicht mit Kanonenkugeln auf Spatzen zu schießen, müssen Sie Ihre Einkaufsgegenstände in Kategorien einteilen, um zu sehen, ob sich ein veränderter Einkauf lohnt.  Ein probates Mittel hierzu ist die sog. ABC-Analyse. Sie dient dazu, Waren und Lieferanten zu analysieren und deren Wichtigkeit festzustellen. 

Es gilt hier, wie in vielen anderen Bereichen auch, dass 80/20-Prinzip. D.h., dass 20% der Warenmenge etwa 80% vom Wert ausmachen. Diese Waren bezeichnet man in der ABC-Analyse an “A-Güter”, denen man besondere Aufmerksamkeit schenken sollte. 

Lassen Sie sich eine kleine Liste zusammenstellen, in der die Namen der Verbrauchsgüter, der Jahresbedarf in Stück und Preis je Stück aufgeschrieben werden. Errechnen Sie daraus den Jahresbedarf in Euro. Jetzt sortieren Sie die Liste nach dem Jahresbedarf in Euro und errechnen noch die %-Anteile am Jahresgesamtwert. Diejenigen Waren, die zusammen bis 80% vom Jahreswert einnehmen, gilt es einer genaueren Betrachtung zu unterziehen. Den restlichen Teil kann man getrost vernachlässigen bzw. regelt sich in der anstehenden Umstrukturierung von selbst.