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Urlaubsvertretung

Gerade bei inhaberzentrierten Unternehmen, wie es die Arztpraxis nun einmal ist, steht jedes Jahr die Entscheidung an: Vertreter oder schließen. Einerseits hat man natürlich die Angst, dass die Patienten vom “Feindflug” nicht mehr zurückkommen und zum anderen steht die Frage im Raum: “Rechnet sich ein Praxisvertreter/in?”

Folgende Punkte sollten Ihnen helfen, den/die richtige/n Vertreter/in zu finden und auf die Arbeit vorzubereiten:

1. Vorstellungsgespräch: Qualifikation prüfen, Leistungsnachweise (Sono, Röntgen, usw.) und Zeugnisse zeigen lassen, „Nasenfaktor“ prüfen, Approbation

2. Organisatorische Hinweise: Arbeitszeiten, Sprechstundenzeiten, Abläufe, Dokumentation, Karteikartenführung, EDV, Praxisformulare, Praxisgeräte, Abrechnung der Praxis, Kompetenzen der Mitarbeiter

3. Praxismarketing: Hausbesuchsgepflogenheiten erklären, Stadtplan, Kollegenliste, Liste der schwierigen oder wichtigen Patienten, Überweisungen, Notfalldienstregelungen, Regelung bei AU-Bescheinigungen

4. Praxiskosten: Vertragsunterlagen, Honorarregelungen, Haftung bei Schäden/Unfällen absprechen, Regelungen bei der Verordnung von teueren Anwendungen

Sie sollten mit der Suche sehr zeitig beginnen. Vergessen Sie auch nicht, dass Sie bei einer mehr als einwöchigen Abwesenheit auch die Kassenärztliche Vereinigung informieren sollten.

Arztpraxis, Ärzte, Skonto, Rudolf Loibl

Skonto abgezogen?

Was halten Sie von einer Investition, die Ihnen über 36 % bringt? Toll oder? Die meisten von Ihnen haben die Möglichkeit dazu und nutzen Sie nicht. Viele Lieferanten in der Praxis gewähren bei zügiger Zahlung Skonto.

Die Zahlungsbedingungen lauten häufig: “Zahlung innerhalb von 10 Tagen mit 2% Skonto oder 30 Tage netto”. Die Berechnung, ob sich das für Sie lohnt ist ganz einfach. Wir müssen natürlich berücksichtigen, dass Sie bei Ihrer Bank auch Zinsen zahlen, wenn Ihr Konto überzogen ist und dafür z.B. 10 % Zinsen von der Bank berechnet werden.

Beispiel:
Sie kaufen Büromaterial in größerem Umfang für 1.000 Euro ein und erhalten die o.g. Konditionen. Sie haben also 10 Tage Skontofrist und hätten auch 20 Tage Kredit bei Ihrem Lieferanten.
Berechnung Skontoabzug:

Rechnungsbetrag: 1.000 Euro – Skonto 2 % 20 Euro = Zahlbetrag 980 Euro

Diese 980 Euro müssen Sie quasi bei Ihrer Bank als Kredit aufnehmen.

Die Formel für den Zinsbetrag lautet:

  • Zinsen = (Kreditbetrag x Zinsen X Anzahl der Tage) / (100 x 360)

In unserem Fall kommt folgendes heraus:

  • Zinsen = (980 x 10 x 20) / (100 x 360) = 5,44 Euro

Vergleich Skontoertrag und Kreditkosten

Skontoabzug 20,00 Euro – Kreditkosten 5,44 Euro – Gewinn durch Skontoabzug 14,56 Euro

Fazit: Obwohl Sie Überziehungszinsen zahlen müssen, lohnt sich die frühere Zahlung und der Abzug des Skonto.

Wie hoch ist nun eigentlich der Effektivzinssatz für den gewährten Skontoabzug? Sie können das näherungsweise ausrechnen: Das ist der berühmte alte Dreisatz, dazu müssen Sie nur wissen, daß man das Jahr in der Zinsrechnung mit 360 Tagen ansetzt. Sie erhalten also für 20 Tage 2 % Zinsen. Wie viel Zinsen sind das für 360 Tage?

  • Z = (360 x 2 ) / 20 = 36 %

Wer es aber ganz genau haben will, muss mit der Effektivzinsformel rechnen:

  • Zinssatz = ( Zinsertrag x 100 x 360 ) / (Kreditbetrag x Anzahl der Tage)

In unserem o.g. Beispiel:

  • Zinssatz = (14,56 x 100 x 360) / (980 x 20) = 26,73%

Immern noch ganz ordentlich, oder? Sie sehen, dass es sich lohnt, sich mal über so kleine Randbemerkungen auf Rechnungen Gedanken zu machen. Rechnen Sie selber mal nach, wie viel Sie im Jahr so einkaufen. Da können schon mal ein paar Hundert Euro Ersparnis drin sein.